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Italienische Datenschutzbehörde untersagt ChatGPT-Verarbeitung

Rom, 31.03.2023   Die italienische Datenschutzbehörde GPDP (Garante per la Protezione dei Dati Personali, “Garante della privacy”) hat am 31. März den KI-Dienst ChatGPT mit sofortiger Wirkung im gesamten Land sperren lassen und ein Verfahren wegen Datenschutzverstößen gegen den US-Betreiber OpenAI eingeleitet. Grund dafür ist der Verdacht auf die nicht rechtmäßige Verarbeitung personenbezogener Daten und der fehlende Jugendschutz der KI-Plattform.

Der Chatbot genießt seit seiner Veröffentlichung im November 2022 vor allem bei Jugendlichen große Popularität. Die Website verzeichnete im Januar 2023 durchschnittlich 13 Millionen Besucher pro Tag. Mithilfe von künstlicher Intelligenz werden (auch komplexe) Fragen beantwortet und Texte anhand weniger Stichworte erstellt.

„Es fehlt die Rechtsgrundlage für eine massenhafte Erhebung und Speicherung personenbezogener Daten, um die dem Betrieb der Plattform zugrunde liegenden Algorithmen zu trainieren“, gab die italienische Datenschutzbehörde in einer Aussendung bekannt. Außerdem wurde das Fehlen eines Altersfilters, um Minderjährige vor verstörenden Inhalten zu schützen, beanstandet.

Das Unternehmen hat nun 20 Tage Zeit um den Behörden geeignete Datenschutzmaßnahmen zu präsentieren. Andernfalls droht eine Geldstrafe bis zu 20 Mio. Euro oder vier Prozent seines weltweiten Jahresumsatzes.